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Die Thüringer Landessternwarte kooperiert bereits seit vielen Jahren mit Universitäten in Uganda. Im Mai waren wieder zwei Astrophysiker aus dem afrikanischen Land zu Besuch. Einer von ihnen kennt die Tautenburger Sternwarte sehr gut, weil er dort seine Doktorarbeit gemacht hat.

Dr. Benard Nsamba und Dr. Cosmos Dumba, beide aus Uganda, waren im Mai 2024 zu Gast an der Thüringer Landessternwarte (TLS). Dr. Nsamba ist Dozent und Branco Weiss Fellow am Department of Physics an der Kyambogo Universität in Ugandas Hauptstadt Kampala. Dr. Dumba is Dozent an der Mbarara University of Science and Technology in der Stadt Mbarara, Uganda.

Cosmos Dumba Besuch an der TLS Cosmos Dumba, Mbarara University, und Johannes Winkler, Leiter der Mechanikwerkstatt an der Thüringer Landessternwarte. (Foto: TLS)
Mit ihm begann die Kooperation, als er 2014 an die Thüringer Landessternwarte kam, um seine Doktorarbeit im Bereich Radioastronomie zu machen. 2019 erhielt er seinen Doktortitel von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Betreut wurde seine Forschungsarbeit von Professor Dr. Matthias Hoeft, stellvertretender Direktor der Thüringer Landessternwarte.

Dr. Nsambas Forschungsschwerpunkt ist Asteroseismologie. Er erhielt seinen Doktortitel von der Universität Porto in Portugal. An der Kyambogo-Universität in Uganda leitet er eine Gruppe, die Partner des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching ist.

Die Kooperation zwischen den Universitäten in Uganda und der Thüringer Landessternwarte ist sehr aktiv. Dr. Eike Günther, Wissenschaftler an der Thüringer Landessternwarte, war dort Gastdozent und einer von mehreren TLS-Wissenschaftlern, die 2022 bei der ersten „Sub-Saharan Africa Advanced Astronomy Summer School“ Vorlesungen gehalten haben. Dr. Günther betreute auch die Doktorarbeit von Priscilla Muheki, die als erste einen Doktortitel in Astronomie von einer Universität in Uganda erhielt.

Ausbau der Zusammenarbeit angestrebt

Beim diesjährigen Besuch haben Dr. Nsamba und Dr. Dumba mit den Forschenden an der TLS besprochen, wie sie die wissenschaftliche Zusammenarbeit vertiefen können. Die Kyambogo und die Mbarara Universitäten sind dabei, ihre bislang kleinen Astronomie-Departments auszubauen. Besprochen wurde, welche gemeinsamen Forschungsprojekte angegangen werden können, und ob ein wissenschaftlicher Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlern möglich ist.

Dr. Cosmos Dumba hat während seines Besuchs in Tautenburg eine Online-Präsentation für Studierende der Mbarara University of Science & Technology gehalten. Im Rahmen seiner Vorlesung „Observational Techniques in Astronomy“ erklärte er, wie die verschiedenen Betriebsarten des 2-Meter-Universalteleskops der Thüringer Landessternwarte funktionieren. Das Teleskop kann sowohl im Coudé- als auch im Schmidt-Modus arbeiten.

„Es ist sehr motivierend für die Studierenden, wenn ich ihnen vor Ort die verschiedenen Beobachtungstechniken am Beispiel des 2-Meter-Teleskops in Tautenburg zeigen kann“, sagt Dr. Cosmos Dumba. Er plant, solche virtuellen Vorlesungen und Seminar regelmäßig anzubieten – auch mit Hilfe der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der TLS.